Text der Jurybegründung
Ein wichtiges aktuelles Thema in München ist derzeit die mögliche Nachverdichtung großer, durch Bestandsbebauung gefasster Innenhofräume. Als Ergebnis eines Planungswettbewerbs entstand hier eine überzeugende Innenhofbebauung mit drei Baukörpern auf polygonalen Grundrissen im Kontext zum im Norden angrenzenden Baudenkmal, der Kirche St. Gabriel. Ein Neubauprojekt, dessen Hauptaufgabe es war, den Charakter des Hofs zu stärken und sowohl die neuen, als auch die bestehenden Wohngebäude davon profitieren zu lassen. Ebenso wurde der wertvolle Baumbestand in die Planung einbezogen. Die beiden freistehenden großen Baukörper beher- bergen jeweils Wohnungen, das dritte Gebäude wird als Kinderhaus genutzt und ist im Süden des Hofs an die Brandwand des Baudenkmals Einsteinstr. 135 angebaut. Die Neubauten erhielten Fassaden aus zweischaligem Mauerwerk aus gebänderten, hellgeschlämmten Sichtziegeln, die farblich an die bestehenden, hofbildenden Wohnhäuser und in der Materialität an die Kirche St. Gabriel angepasst sind. Durch die polygonalen Grundrisse der neuen Baukörper entstehen neue, ausdifferenzierte Platzräume, die den Hof vielfältig neu zonieren. Das Projekt zeichnet sich als Beispiel für eine Hofbebauung aus, deren Baukörper mit dem Bestand spannungsvolle Platzräume schaffen und zudem durch die äußerst qualitätvolle Fassadengestaltung als Sichtziegelmauerwerk mit dem Erscheinungsbild des benachbarten Baudenkmals in vorbildlicher Weise korrespondieren. Hier gibt es mehr zum Projekt!