Ort | Stuttgart |
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Fläche | ca. 29.000m2 BGF |
Nutzung | Wohnen, Seniorenwohnen, Tagespflege, Bibilothek, Gewerbe |
Wohneinheiten | 172 WE |
Auslober | SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG |
Landschaft | grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb |
Datum | 2023 |
Mitarbeit | Peter Scheller, Patrick von Ridder, Michaela Burchard, Cornelia Laule, Pedro Hasse |
ORT
Das bestehende Gefüge ist Teil eines homogenen Stadtraums im Ostteil der Stadt Stuttgart. Gewachsene drei und 4 geschossige Bebauungen begleiten gründerzeitliche Straßenräume in teils offener Bauweise und vermitteln so einen charakteristischen Eindruck des Ortes. Auch die später eingestreuten Zeilenbebauungen der Nachkriegsentwicklung fügen sich dieser stadträumlichen Idee. Allerdings unterscheidet sich der Entwurfsperimeter davon in seinem heutigen Zustand deutlich. Er beschreibt eine Art Amalgam dreier Stadtblöcke und lässt eine definierte Idee eines Inneren Raumes des Gefüges vermissen.
NEUER STADTRAUM
Anspruch des Entwurfes ist es die beschriebenen Fragmente zu arrondieren und ein stadträumliches Zusammenwirken zu schaffen, das einen klaren, lebendigen Marktplatz entstehen lässt, der sich selbstverständlich in die bestehende Nachbarschaft einfügt, bestehende Ebenen der Stadt verknüpft und einen lebendigen und gut gestalteten Ort zum Wohnen, Spielen, Lesen, Essen, Arbeiten und alt werden schafft. Dabei führt eine neue Bebauung die bestehende Gasse fort und gestaltet so den ersten, nordwestlichen Zugangsraum von der Ostendstraße her über die Jakob-Holzinger Gasse. Sowohl die hausweise Fügung der Gasse wie auch die daraus entstehende Konturierung der Fassade zum neuen Markt hin führt die bestehende Gassenmethodik fort. Die vier- bis sechsgeschossige Bebauung vermittelt zwischen den Bestandshäusern der Gasse und zeigt mit der neuen Klinkerfasse Verständnis für die vorgefundenen Materialität. Gleichzeitig bilden die neuen Gebäude eine angemessene Fassade zum südlichen Marktplatz.
FREIRAUM
Der neue Marktplatz ist zum einen ein wichtiger, neuer Bezugsraum für das umgebende Quartier. Gleichzeitig dient er auch einer Vernetzung von bestehenden Nachbarschaften des Ostendquartiers und fordert so auch entsprechende barrierefreie Zugänge an den bestehenden Stadträumen. Diese werden als Großbaumbestandene Orte gestaltet. Die nicht unterbaute, zentrale Fläche des Marktes ermöglicht die Setzung zahlreicher Großbäume mit direktem Erdanschluss. Eine etwaige Sanierung von TG ist für den dauerhaften Erhalt dieser Bäume nicht gefährdend. Als Sonnenschutz und zur Realisierung einer hohen Verdunstung optimiert diese Maßnahme das Mikroklima des Ortes und schafft angenehme Verhältnisse für Anwohner, Gäste und Marktleute. Hier spielen auch die Kinder unter den Bäumen und nutzen den Ort der Weite in der Stadt. So ergänzt der Marktplatz das Freiflächenangebot auf dem Dach der Bibliothek und der Westlichen Wohnbebauung.