Ort | Roth, Nürnberg |
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Fläche | ca. 60.000m2 BGF |
Nutzung | Wohnen, KiTa, Gewerbe |
Wohneinheiten | 496 WE |
Einwohner | ca. 900 Einwohner |
Auslober | Stadt Roth |
Landschaft | grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb |
Datum | 2023 |
Mitarbeit | Peter Scheller, Patrick von Ridder, Charlotte Meyer, Raphael Rogalli, Tiziano Aramburo |
ORT
Nahe der Altstadt Roths, sozusagen zu Füßen des Schlosses Ratibor findet sich in vertiefter, flussnaher Lage, ein besonderes Stück Stadt.
Auf einer Insel zwischen der Rednitz und dem so genannten Mühlkanal liegt, eingeschrieben in ein wunderbares Stück Naturraum, der Planungsperimeter.
Als Landschaft, als Flussaue wurde ihr über viele Jahre Flächen abgerungen, die für ein stetig wachsendes Produktionsunternehmen benötigt wurden. Ein Ort, an dem industrieller Fortschritt unmittelbar auf eine, mit Wasser umspülte naturnahe Auenlandschaft trifft. Dieses Wachstum kam aber auch auf Kosten der Erlebbarkeit des beschriebenen Naturraums und einer möglichen Vernetzung des städtischen Wegenetzes zu Stande. Die Abfolge dieser Entwicklungsstufen des Unternehmens in Form des Gebäudebestandes immer noch gut erkennbar. Vom heutigen „Inseleingang“ kommend, wirkt die räumliche Verbindlichkeit des Bestandes mit der so genannten „Kabeltrommel“ als Eingangs Kiosk zusammen mit den rechts gesetzten Gebäuden mit dem prägnanten Wandmosaik und der linken, robusten Stahlbetonkonstruktion des Verwaltungsgebäudes als starker, gefasster Raum.
AUFGABE
Wie wird nun aus dieser, Stück für Stück in Nutzung genommenen Insel ein lebenswertes, bewohnbares und nachhaltig Stück Roth, dass die nächsten Jahrzehnte robust und bescheiden ein Zuhause für Menschen dabei weiterhin ein Ort für Arbeiten und Erholung aber auch zusätzlich für Bildung und Forschung, also ein Stück produktive Stadt werden kann? Zunächst erscheint es entscheidend, eine Abwägung zu treffen, welches Maß an Nutzung der städtische Raum verträgt, wie viel Platz das Wohnen, Arbeiten, Lernen, Erholung auf diesem landschaftlich einmaligen Stück Stadt einnehmen soll. Darüber hinaus scheint es relevant zu entscheiden, in welcher Dichte, also, in welcher stadträumlichen Anmutung hier in Zukunft gelebt werden soll. Schließlich stellt sich die Frage, welche Nutzungsmischungen hier im Rother Neuland in welchen Verhältnissen realisiert werden können, beziehungsweise sich im Laufe des Prozesses „Umbau Leoni Werk“ zu „Rother Neuland“ einstellen werden oder dürfen. Darüber hinaus zeigt sich die Möglichkeit ein beispielhaftes Quartier für Stadtumbau, bestehende Gebäude, eien eingeführte Atmosphäre des Anpackens und Machens, eine verstärkte Nutzungsmischung, eine verkehrliche Neuorganisation als ein Quartier der kurzen Wege unter der Prämisse der Nutzung vorhandene Ressourcen zu realisieren.
ROTH CIRCLE NEULAND - EIN KREISLAUFQUARTIER.
Die bewusste Nutzung vorhandener Ressourcen auf der Insel spielen eine zentrale Rolle. Dabei steht zunächst die grüne Ressourcen also der Naturraum mit seinen Bäumen, Auenwiesen und Überflutungsräumen eine sowohl erlebnisbezogene wie auch stadtklimatisch relevante Rolle. Die gegensätzlichen Begabungen der Ausgangssituation werden also unter der Prämisse einer nachhaltigen und klimaresilienten Stadtentwicklungen gestärkt und weiterhin lesbar in die Neukonzeption integriert. Der fließende Landschaftsraum wird mit neuen Baumpflanzungen und Wegeverbindungen ergänzt und mit dem neuen als auch bestehenden Stadtraum verknüpft. Neue Aufenthaltsbereiche, Raingardens, Vegetationsstrukturen, Spielangebote, Baumplätze und Gärten durchbrechen die vorhandenen versiegelten Flächen, integrieren diese jedoch auch wo funktional nötig.