Ort | München |
---|---|
Fläche | GF 7.072 m2 |
Wohneinheiten | 66 |
Bauherr | Bayerische Landesbrandversicherung AG |
Landschaft | grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft |
Tragwerk | BPR Dr. Schäpertöns + Partner |
Gebäudetechnik | Ingenieurbüro Spiegl |
ELT | Ingenieurbüro Spiegl |
Bauphysik | Imakum GmbH |
Mit | Architekturbüro Rainer Pfau (LP 6 - 8) |
Leistungsphasen | 1-5 |
Status | Fertigstellung 2016 |
Datum | 2016 |
Auszeichnung | Preis für Qualität im Wohnungsbau 2019 - Ehrung / Landeswettbewerb Wohnungsbau Bayern 2019 - Anerkennung / Fritz-Höger-Preis 2017 - Silber / Deutscher Ziegelpreis 2017 - Anerkennung / Preis für Stadtbildpflege der Stadt München / Ehrenpreis für guten Wohnungsbau im Jahr 2018, LH München |
Publikation | Architects' Council of Europe 2018, WERK, BAUEN + WOHNEN, MÜNCHEN - 10/2017, ARCHITEKTOUREN 2017, BAUWELT - 31/2016, Süddeutsche Zeitung - 27.05. 2013, WETTBEWERBE AKTUELL – Wohnungsbau, Themenbuch 13 |
Mitarbeit | Ina-Maria Schmidbauer, Patrick von Ridder, Peter Scheller, Ruth Auffarth, Christina Nachbauer, Dominik Lang, Charlotte Meyer |
WOHNBEBAUUNG
Durch die im Norden liegende Kirche St. Gabriel und den prächtigen Baumbestand entsteht in dem Hofensemble eine sehr besondere Atmosphäre. Das Projekt macht es zu seiner Hauptaufgabe den Charakter des Hofes zu stärken und sowohl die neuen, als auch die bestehenden Wohngebäude davon profitieren zu lassen. Mit der neu entstehenden höheren Dichte soll weiterhin für alle Bewohner das Besondere des Ortes erfahrbar bleiben. Der wertvolle Baumbestand wird fast gänzlich erhalten. Der Blick durch die Passage der zwei neuen Baukörper hindurch auf die andere Hofseite ist weiterhin möglich und damit der Bezug der beiden Längsseiten.
Die Neubauten passen sich an die Bedingungen des Ortes sowie den Baumbestand an und berücksichtigen die Abstandsflächen zum Bestand. Dabei bilden sie neue ausdifferenzierte Räume, die den gesamten Hof durchlässig und damit erfahrbar machen aber auch neue Orte definieren. Der Hof wird neu zoniert. Der eher ruhigere Gartenhof bleibt von Erschließung frei, der belebtere Hof an der Ostseite des Ensembles dient der Erschließung der Häuser und ist stärker befestigt. Die Passage zwischen den Gebäuden steht als engerer Raum in einem spannungsreichen Kontrast zu den restlichen weiteren Hofräumen.
Die beiden Baukörper beherbergen jeweils zwei Häuser. Diese sind als 3- und 4 Spänner organisiert. Das dritte neue Gebäude im Hof befindet sich an der Brandwand im Süden und wird als Kinderhaus genutzt werden.
Die Gestaltung der zweischaligen Mauerwerksbauten wird aus den umgebenden Gebäuden entwickelt. Die hellen Mauerwerksfassaden der Neubauten sind farblich an die bestehenden Wohngebäude angelehnt und in ihrer Struktur und Materialität an die Klinker der Kirche. Fenster und Sonnenschutz sind an beiden Baukörpern leicht unterschiedlich - so findet man drei sich eigenständig verhaltende Individuen im Hof.
KINDERHAUS
Das dritte neue Gebäude befindet sich an der einzigen Brandwand im Hof. Es wird als Kindertageseinrichtung genutzt. Der viergeschossige Baukörper beherbergt eine Kindergarten- und drei Kindergrippengruppen, jede Gruppe hat ein eigenes Geschoss - mit den Gruppen- und dazugehörigen Nebenräume. Die interne Erschließung besteht aus einem Doppelhelix-Treppenhaus, das die zwei erforderlichen baulichen Rettungswege bildet. Diese werden in zwei sehr unterschiedlichen kräftigen Farbtönen gestaltet: das Treppenhaus vom Haupteingang in Gelb, das Treppenhaus zum Garten in Grün. Die Gruppenräume lassen über großzügige Fenster in alle Richtungen viele Blicke in den Hofraum und die umgebenden Bäume zu.
Das Kinderhaus unterscheidet sich in der Größe und Farbgebung der Fenster, sowie dem Sonnenschutz zu den Wohnbauten.
DACHAUSBAU
Im Anschluss an die Nachverdichtungsmaßnahme mit Wohnungsbauten im Innenhof des Wohnblocks zwischen Einstein-, Bray-, und Versailler Straße wurde Palais Mai 2014 beauftragt eine weitere Verdichtung des Wohnblocks aus den 1930er-Jahren durch den Ausbau der vormals als Speichergeschosse genutzten Dachgeschosse zu untersuchen.
Nach einigen Abwägungen wurde ein Abriss der bestehenden Dachstühle beschlossen. Der Kniestock wurde neu aufgemauert und inkl. des Dachstuhls ca. 1m über der vorherigen Höhe neu aufgestellt. In zwei Häusern der Versailler Straße wird im Zuge des Umbaus ein zusätzliches neues Vollgeschoss eingeplant. Die vormals niedrigere Bebauung schließt dann in der Höhenentwicklung zu den übrigen Gebäuden auf.
Eine Installationsebene oberhalb des Bestandsfußbodens sowie eine Mischkonstruktion des Dachstuhls aus Holz und Stahl ermöglichen eine weitgehend unabhängige Entwicklung der Grundrisse mit Raumhöhen bis zu 5m. Insgesamt entstehen in der 14 Häuser umfassenden Maßnahme 30 neue Wohnungen.
Die großzügigen Wohnräume verfügen alle über eingestellte und überdachte Loggienbalkone. Gauben- und Loggiendächer rhythmisieren die neue Dachlandschaft harmonisch und fügen sich, wie selbstverständlich, in den bestehenden Wohnblock ein.
Neue Aufzüge im Innenhof erleichtern die Erschließung für bisherige und zukünftige Mieterschaft und geben den Hoffassaden eine neue Ordnung. Für die unterschiedliche Fassadengestaltung des Ost- sowie des Süd-/Westblock werden jeweils eigene Ansätze für die Aufzugsgestaltung entwickelt.
DOWNLOAD PUBLIKATIONEN
Architects' Council of Europe 2018: "Best Examples of Architectural Design Contests in Europe", Hier geht es zum Download der Broschüre.
Werk, Bauen + Wohnen, 10/2017: "Alternative Wohnbauprojekte in München", Hier geht es zum Download der Leseprobe.
Bauwelt, 31/2016: "Solitäre in Gemeinschaft", Hier geht es zum Download des Artikels.