Städtebaulicher Wettbewerb Malchinger Straße Fürstenfeldbruck


| Ort | Fürstenfeldbruck |
|---|---|
| Fläche | ca. 32600qm GF |
| Nutzung | Wohnen, Arbeiten, Kindertagesstätte |
| Wohneinheiten | ca. 360 WE |
| Auslober | BPD Immobilienentwicklung GmbH, BHB Projektgesellschaft FFB GmbH & Co. KG und Devo Grundbesitz FFB1 GmbH & Co. KG |
| Landschaft | grabner huber lipp landschaftsarchitekten |
| Datum | 2025 |
| Auszeichnung | 2. Preis |
| Mitarbeit | Peter Scheller, Raphael Rogalli, Charlotte Burdach, Sara Bastidas Rodriguez, Carla Wirsching |
ORT
Das ehemalige Gewerbegrundstück für Betonwerksteinplatten erstreckt sich westlich der Malchinger Straße, eingebettet in den unmittelbar angrenzenden Wald aus üppigem, altem Baumbestand. Das Gebiet liegt am Übergang zwischen umliegenden Grünraum und Stadtraum und bildet somit eine wichtige Adresse bei der Einfahrt nach Fürstenfeldbruck. Es kann als eine Art vorgefundene Rodung im Wald gelesen werden. Die bestehende Freifläche wird mit zwei aus polygonalen Baukörpern gefügten Teilquartieren bestellt. Im Inneren der beiden Quartiersteile soll durch lichte Baumhaine ein zusammenhängender, nachbarschaftlicher Raum entstehen. Gleichzeitig verbinden sich diese Quartiershaine über Öffnungen zwischen den gekoppelten Einzelbausteinen mit dem umgebenden Wald. In kompakter, flächenschonender und nachhaltiger Bauweise soll hier neuer Wohnraum entstehen, der sich in die bestehende Wohnbebauung des Quartiers Neulindach einfügt und neue Infrastruktur sowie öffentliche Räume für Fürstenfeldbruck schafft.
KONZEPT
Das Planungsgebiet konzentriert sich überwiegend auf die derzeit versiegelte Freifläche im Süden, um möglichst viele der schützenswerten Bäume am nördlichen Wettbewerbsumgriff zu bewahren. Neu eingefügte polygonale Gebäudevolumen sollen zwischen Wald im Norden und Quartierswäldchen im Süden errichtet werden. Dies ermöglicht ein Bauen als minimalinvasiven Eingriff in die bestehende Natur. Der Wald umringt die einzelnen Baukörper und vermischt sich mit dem neuen Wohngebiet zu einer harmonischen Einheit. Das Quartier liegt zur Malchinger Straße nicht unmittelbar baulich exponiert, sondern zieht sich gleichsam hinter die erste Baumkulisse zurück. Lediglich das übernommene Bestandsgebäude ganz im Süden des Perimeters öffnet sich zum Straßenraum der Malchinger Straße. In diesem befindet sich ein Nachbarschaftstreff, welches eine Verknüpfung des Neuen zur bestehenden Nachbarschaft herstellt. Durch das Drehen und Verschieben der polygonal geformten Typenhäuser bilden sich zwei begrünte und mit Bäumen gesäumte Höfe, welche zum Spielen oder Verweilen einladen. Durch die lichten Baumhaine in ihrem Inneren entsteht ein zusammenhängender Nachbarschaftsraum, welcher sich von Westen nach Osten erstreckt. Diagonal hierzu verbindet eine Grünvernetzung aus neu gepflanzten Bäumen und einem Radweg das südliche Quartierswäldchen mit dem umgebenden nördlichen Waldstück. Entlang dieser Verbindung befindet sich auch der Quartiersplatz (Norden) und ein Waldsee (Süden). Dieser dient der Versickerung des anfallenden Dach- und Oberflächenwassers und bildet an der Schnittstelle zwischen beiden Teilquartieren einen relevanten naturnahen Lebensraum für ortstypische Flora und Fauna.



