Ort | München |
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Fläche | GF 130.000 m2 |
Wohneinheiten | 1325 |
Einwohner | 3050 |
Auslober | DEMOS Wohnbau GmbH, BÜSCHL Unternehmensgruppe, Park Immobilien Projektentwicklungs- und Planungs-GmbH & Co. KG |
Landschaft | Nowak Partner Landschaftsarchitekten |
Visualisierung | Johannes Prünte |
Status | Wettbewerb 05/ 2015, 2. Phase |
Datum | 2015 |
Mitarbeit | Ina-Maria Schmidbauer, Patrick von Ridder, Peter Scheller, Katharina Püschel, Daniel Klinger, Petrina Tierney |
Das neue Quartier schließt den noch offenen Siedlungsrand zwischen Neuperlach und der kleinteiligen Bebauungsstruktur im Stadtteil Trudering. Die Neubebauung hat sich mit sehr unterschiedlichen Bedingungen zu arrangieren: den unterschiedlichen Ränder des Perimeters, den unterschiedlichen Maßstäben der Umgebung, dem neu zu entwickelnden Rand der Stadt und mit dem Anschluss an die groß ausgebaute und unvollendete Ständlerstraße. Diese wird in ihrem Charakter als großer Freiraum fortgesetzt in diesem Raum finden sich eine Mischform Hochpunkt und Zeile die ins Quartier weist und damit einen Abschluss und den Auftakt für die neue Entwicklung bildet. Ein weiterer Hochpunkt findet sich dann im Inneren des Quartiers am internen Platz. Die Hochpunkte sind mit 13 Geschoßen an die höchsten Gebäude Neuperlachs angelegt.
Der Stadtrand am Übergang zum Truderinger Wald wird mit großformatigen geknickten Zeilenbauten abgeschlossen die dem Maßstab Neuperlachs folgen. Diese den Stadtrand definierende Bebauung bietet sehr besondere Wohnsituationen mit weiten Blicken in die Landschaft. Hier im Osten befindet sich im Übergang zur Landschaft der große öffentliche Park. Der Rand zur eher heterogenen Bebauung am Karl Marx Ring wird mit einer ruhigen Hofbebauung geschlossen. Diese Höfe fungieren auch als Schallschutzbebauung mit ruhigen Innenhöfen.
Die öffentlichen Räume werden im Wechsel als klassische Straßenräume ausgebildet aber auch in Anlehnung an die weiten Räume Neuperlachs entwickelt. Der in Teilen fließende Raum entlang der Straße und zum Park bildet einen bewussten Gegensatz zu den eher städtisch geprägten engeren Teilräumen, die Ambivalenz der Räume ist ein wesentlicher Aspekt des Projektes. Die sich zur Straße öffnenden Höfe der Zeilenbebauung erinnern an die räumlichen Besonderheiten Neuperlachs. Die Hofbebauungen öffnen sich an verschiedenen Stellen und bilden Teilräume über Kopfbauten. Diese "Offenheit" ist ein weiterer Baustein des "Neuperlach Gefühls".
Die in Neuperlach oft unklare Situation was privat und was öffentlich ist wird vermieden. Die Höfe werden von außen erschlossen und haben ein privates Inneres. Der kollektive Hof an der Straßenseite der Zeilen dient der Erschließung der Gebäude, die Wohnungen haben eine "öffentlicher" Seite zur Straße und eine ruhige Seite zum Park. Diese Höfe werden kollektiv genutzt (siehe dazu auch die Referenz von Pool aus Zürich).
Der Maßstab der Bebauung wird über ein Spiel aus Knicken, den profilierten Köpfen der Gebäude, einer ruhigen Variation der Geschoßhöhen, den Typologischen Varianten und aus zahlreichen Durchgängen kontrolliert. Die Präsenz der Bebauung im Vergleich zum markanten Bestand ist wichtig, Neuperlach wird städtisch weiterentwickelt, eine auf sich bezogene Siedlung vermieden.
Die Freianlagen des neuen Quartiers sind ruhig und großzügig gestaltet. Die vorhandenen Qualitäten der bestehenden angrenzenden Grünräume werden ergänzt und durch das neue Stadtgebiet hindurch miteinander vernetzt. Zwei Plätze, die mit Cafébetrieb und kleinerem Angeboten zur Nahversorgung bespielt werden, bieten Platz für gemeinschaftliche Veranstaltungen. Von hier aus binden die übergeordneten Grünzüge in unterschiedliche Richtungen hin an. Neben den offenen parkartigen Gemeinschaftsflächen entstehen halböffentliche Aktionshöfe, die an die Straßenräume angrenzen, sowie großzügige Innenhöfe, die Privatgärten und gemeinschaftliche Gartenflächen beinhalten. Prägend für die Gestaltung der Innenhöfe sind topographischen Überformungen, die aus der ehemaligen Nutzung des Quartiers als Kiesgruben resultieren. Die Thematik der artifiziellen Hügel und Senken wird als Gestaltungselement aufgegriffen und neu interpretiert.