Ort | München |
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Fläche | GF 6.990 m² |
Nutzung | Wohnen, Kinderhaus, Kinder- und Familientreff und Nachbarschaftstreff |
Wohneinheiten | 56 |
Landschaft | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh |
Tragwerk | BPR Dr. Schäpertöns + Partner |
Gebäudetechnik | Ingenieurbüro Kinast GmbH |
ELT | Pro-Elektroplan-GmbH |
Schall | Möhler + Partner Ingenieure AG, München |
Brandschutz | Müller-BBM Ingenieure AG |
Bauphysik | Möhler + Partner Ingenieure AG, München |
Visualisierung | Jonas Bloch |
Leistungsphasen | 1-5 |
Status | in Planung |
Datum | 2020 |
Mitarbeit | Ina-Maria Schmidbauer, Patrick von Ridder, Peter Scheller, Christina Nachbauer, Bastian Vollert, Stephen Bushell, Charlotte Reith, Peter Prey, Dominik Ahn, Frank Frömming, Pedro Hasse, Hojun Noh, Michaela Burchard, Vincent Schneider, Karolina Hofer, Nicolle Tundo |
Das Grundstück befindet sich eingangs zum Quartier an der Paul-Gerhardt-Allee. Es liegt gegenüber dem Stadtplatz, der mit Shoppingeinrichtungen und einer Grundschule der zentrale öffentliche Raum des neuen Quartiers ist. Die Bebauung sieht folgerichtig eine Mischnutzung aus gefördertem Wohnungsbau, einer Kindertageseinrichtung und einen Nachbarschaftstreff mit Cafe vor.
Für die heterogene Situation am Quartierseingang schlagen wir ein Ensemble aus drei Baukörpern vor, die sehr unterschiedliche Räumen bilden. Diese Freiräume vernetzen die Bebauung auf unterschiedlichste Weise mit der Umgebung und die aufgelöste Bebauung Zudem vermittelt zwischen der feineren Körnung der Umgebung und der klaren Hofstruktur des neuen Quartiers. Das Gefüge bildet einen eher geschlossenen Hof für die Wohnnutzung aus. Eine Passage von Nord nach Süd führt auf einen kleinen Vorplatz von dem aus die Kita erschlossen wird. Die leicht polygonalen Körper beziehen sich auf den Hochpunkt am Eingangsplatz und lassen ein differenziertes Raumgefüge entstehen. So wird die Bebauung an der Nusselstraße zu einem wichtigen Mitspieler am Quartierseingang.
Unterschiedliche Bedingungen an den Außenseiten des Perimeters führen zu unterschiedlichen typologischen Entwicklungen und Erdgeschoßzonen. Das Erdgeschoss des Hauptgebäudes im Norden zum Platz beherbergt den Kinder-, Familien- und Nachbarschaftstreff. Die Treffs erstrecken sich über das gesamte Erdgeschoß und sind unmittelbar von der Hauptstraße erschlossen. Ein großzügiger Durchgang zum Hof lässt Blicke in den selbigen zu; an der Nordseite entsteht auf diese Weise ein deutliches Plus an Raumbezügen und städtischer Aufenthaltsqualität.
Zum Westen knickt der Baukörper ab und stellt zum einen den Bezug zum Quartiersplatz her, zum anderen wird die Belichtung der Wohnungen verbessert. Der Freiraum im Westen wird vom Cafe des Treffs genutzt. In den oberen Geschossen des Baukörpers befinden sich Wohnungen. Im Süden zur Passage hin ist das Gebäude der Kindertagesstätte angeordnet. Der öffentliche Charakter der Querverbindung durchs Grundstück lässt auch die Kindertagesstätte noch Teil der urbanen Situation am Eingang werden. Die Räume der Kita erstrecken sich über drei Geschosse während in den zwei oberen Geschossen gewohnt wird. So sind die unterschiedlichen Nutzungen zwar klar Gebäuden zugeordnet aber immer mit dem Wohnen gemischt, wodurch wirkliche städtische Häuser entstehen. Der dritte Baustein im Osten ist ein reines Wohngebäude, in dem mit einem Hochparterre gewohnt wird.
Alle Wohnhäuser sind von außen erschlossen. Die Häuser sind in der Regel als Drei- oder Vierspänner organisiert. Aufgrund der Gebäudestellung bildet sich ein (schall)geschützter Hofbereich zu dem gewohnt wird. Die Wohnungen in den am meisten schallbelasteten Lagen im Norden werden in der Regel als durchgesteckte Typen geplant. Da das Gebäude in einem sehr hohen Energieeffizientstandard errichtet wird und deshalb eine kontrollierte Wohnraumlüftung erhält, können auch Aufenthaltsräume zur Strasse orientiert werden. Die Nordfassade, die an dieser öffentlichen Platzsituation sehr wichtig ist, wird so belebt und erhält größere Fenster und auch Aktivitäten.
Die Gebäude erhalten eine hochwertige zweischalige Fassade: hauptsächlich eine Klinker Vormauerung in einem kräftigen Blauviolett, im Erdgeschoß finden sich teilweise gefärbte Betonfertigteile. Der Sockel des Ensembles verändert je nach Kontextsituation seine Erscheinung. Im Norden, Westen und teilweise im Osten zu den öffentlichen Straßenräumen gibt es vom EG bis zum 1.OG eine Fassade aus gefärbtem Sichtbeton mit großen Öffnungen für die Gemeinschaftseinrichtungen. Beim Sockel im Süden und im Osten zu den weniger belebten Straßen, ist der gefärbten Beton zwar höher aber nicht mehr geschoßhoch. Im privaten Innenhof gibt es einen Ziegelsockel der sich durch eine andere Fugenfarbe von der aufgehenden Wand unterscheidet. Der Baukörper der Kita erhält am Eingangsbereich ebenfalls größere, geschoßhohe Flächen aus gefärbtem Stahlbeton, zusätzlich gibt es eine Sitzbank und ein Vordach. Die restlichen Ansichten sind nur mit einem sehr dünnen Band aus Beton abgesetzt.